Silverstone NT06-E CPU Kühler Test

Veröffentlicht von

Mit dem NT06-E zielt Silverstone auf Besitzer eines Hauseigenen Gehäuses ab. Der NT06-E kann durch seine niedrige Bauweise in Mini sowie Micro ATX Gehäusen eingesetzt werden. Das Konzept des Kühlers sieht vor, dass der Lüfter im Netzteil auch gleichzeitig einen Durchzug beim CPU Kühler ermöglicht. Bohrungen für die Montage eines 120mm Lüfters sind auf dem Kühler aber vorhanden, von daher kann der NT06-E auch sozusagen Zweckentfremdet werden, um in anderen Gehäusen Verwendung zu finden.

Lieferumfang NT06-E

Am Lieferumfang fällt direkt das Fehlen eines 120mm Lüfters auf. Dies hat den Grund, dass Silverstone die CPU Kühler für die Verwendung in den eigenen Gehäusen vorgesehen hat. Wie man auf dem oberen Bild erkennen kann gibt es aber die bereits angesprochenen Bohrungen zur Montage eines eigenen 120mm Lüfters. Man hat hier also die freie Wahl zwischen den derzeit am Markt erhältlichen 120mm Lüftern, muss diesen aber auch zusätzlich erwerben.

Ausgeliefert wird der Kühler in einer eher unauffälligen Karton Verpackung.

Im Paket findet sich der Kühler sowie Montagematerial. Auch an eine Wärmeleitpaste wurde gedacht. Unterstützt werden die Sockel 775/1155/1156/1366/754/939/940/AM2/AM2+/AM3/AM3+ sowie FM1.

Neben dem Montagematerial wird auch eine mehrsprachige Anleitung mitgeliefert. Diese ist leider nur mit sehr kleinen Bildern bedruckt worden und beschreibt den Einbau in ein paar kurzen Sätzen. Für Anfänger könnte das zu einem Stolperstein werden.

Silverstone NT06-E Design

Wie schon angesprochen ist der Kühler zum Einsatz in ein Mini oder Micro ATX Silverstone Gehäuse gedacht. Hier wird der Lüfter des Netzteils dazu verwendet um den NT06-E mit Frischluft zu versorgen. Das folgende Bild zeigt recht schön wie das ganze funktioniert.

Wie man sieht, wird in diesem Beispiel die Luft durch den CPU Kühler gesaugt und anschließend über das Netzteil aus dem Gehäuse transportiert. Damit spart man natürlich wichtigen Platz. Der Kühlkörper selbst muss in diesem Fall aber auch bei wenig Durchzug gut kühlen können.

In unserem Fall montieren wir den NT06-E auf unserem Benchtable und statten Ihn mit einem 120mm Lüfter aus. Auf dem oberen Bild sieht man den Kühler in der Top Ansicht. Fünf Kupfer Heatpipes münden hier in Aluminium Lamellen, welche zur besseren Wärmeabgabe genutzt werden.

Hier sieht man die geschwungene Bauform des Kühlers. Die kompakte Bauform ermöglicht es dem ihm in fast jedem System verbaut zu werden. Auch die Ausrichtung des Kühlers im Gehäuse kann frei gewählt werden, hierauf gehen wir später im Punkt Montage genauer ein. Der untere Kupferblock dient als Auflagefläche zur CPU, von hier gehen auch direkt die Heatpipes nach oben zu den Aluminium Lamellen. Auf dem Kupferblock wurde ein Block Kühlrippen angebracht.

Hier haben wir die Ansicht von unten. Das gewohnte Schutzplastik für die CPU darf natürlich auch nicht fehlen.

Eine Detailaufnahme der Kühlrippen direkt oberhalb der Auflagefläche.

Silverstone NT06-E Montage

In unserem Test montieren wir den Silverstone NT06-E auf einem Sockel 1155 Mainboard. Die Montage des Kühlers ist eigentlich sehr gut gelöst, nur vier Schrauben müssen mit dem Schraubendreher eingedreht werden, sonst kommen Thumbscrews zum Einsatz. Die mitgelieferte Einbauanleitung ist leider etwas kurz gehalten und würde sich mit etwas größeren Bildern speziell für Einsteiger besser machen.

Montiert wird der NT06-E über eine Backplate, diese wird über 4 Schrauben mit Abstandshaltern fixiert.

Zwischen den Abstandshaltern und dem Mainboard wird noch eine kleine Gummibeilagscheibe gelegt, um keine Schäden am Mainboard hervorzurufen. Auch die Wärmeleitpaste sollte jetzt auf dem CPU verstrichen werden. Wie gewohnt empfiehlt es sich die Paste mit einer EC- Karte zu verstreichen, so kann man Kratzer an der Oberfläche vermeiden.

Diese zwei im Lieferumfang enthaltenen Klammern müssen auf der Kontaktfläche des CPU Kühlers angebracht werden. Ist das geschafft kann der Silverstone auf die Halterung gesteckt werden.

Nun muss der NT06-E mit Thumbscrews fixiert werden. Hier sollte wie immer darauf geachtet werden, die Schrauben immer parallel zu fixieren. Der Kühler an sich muss nur so fest geschraubt werden, bis es mit bloßer Hand nicht mehr möglich ist die Schrauben weiter zu drehen.

Das war es auch schon, der Kühler ist fertig montiert. Einen kleinen positiven Nebeneffekt haben wir hier, der CPU Lüfter kühlt gleichzeitig auch die RAM.

Man sieht, dass der Einbau eigentlich ohne größere Probleme abläuft. SilverStone hat sich hier eine gute Konstruktion überlegt. Die mitgelieferte Anleitung zum Einbau ist wie bereits angesprochen leider etwas mager ausgefallen. Gerade für Anfänger könnte das Probleme geben. Die flache Bauform des Kühlers hat den unerwarteten Vorteil, dass in unserem Beispiel auch die RAM gekühlt werden können.

NT06-E Temperaturen

Kommen wir zum wie gewohnt interessantesten Teil des Tests, den Temperaturen. Da wir nicht die exakten Voraussetzungen wie in einem SilverStone Gehäuse schaffen können, haben wir uns dazu entschieden den Kühler einfach mit einem 120mm Lüfter zu betreiben. Dieser wurde so montiert, dass der Lüfter Luft direkt in den Kühler bläst. Im Einbaubeispiel, welches wir weiter oben beschrieben haben, wird die Luft durch den Kühler gezogen. Wir haben die Performance des Kühlers mit beiden Belüftungsmethoden getestet.

Getestet wird auf einem Phobya Benchtable, wir arbeiten also nicht in einem geschlossenen System. Weiters sind beim Zeitpunkt des Tests nur die Lüfter des CPU Kühlers aktiv um die Werte nicht zu beeinflussen. Der folgende Chart zeigt euch die erzielten Temperaturen bei den jeweiligen RPM Einstellungen der beiden Lüfter. Die Temperaturen lesen wir mit Core Temp aus, auf Volllast bringen wir die CPU mit Prime95 und dem In-place Large FFTs Test. Dieser Test wird 30 Minuten lang durchgeführt und erzeugt die größtmögliche Wärmeentwicklung im CPU. Getestet wird wie immer bei einer Raumtemperatur von 21 C°.

Die Temperaturen- Tabelle für die Kühlleistung wenn die Luft in den Kühler geblasen wird:

[gchart id=“13″]

Hier die Vergleichstabelle im Normalzustand. Die Lüfter laufen hier auf den maximal möglichen Werten der jeweiligen Produkte. Der Lüfter bläst bei diesen Werten in den NT06-E.

[gchart id=“14″]

Die Vergleichswerte mit einer übertakteten CPU:

[gchart id=“15″]

Zum Vergleich hier noch die Werte wenn der Lüfter die Luft durch den Lüfter anzieht. Unser Testlüfter schaffte hierbei maximal 1500 RPM da die Ansaugfläche für Luft geringer war.

[gchart id=“16″]

Der Temperatur- Vergleich beider Lüfter Montagearten:

[gchart id=“17″]

Wie man sehen kann, ist die Art wie der Lüfter die Wärme abtransportiert beim NT06-E eher zweitrangig. Die Unterschiede bewegen sich bei rund einem Grad, wobei ein Großteil der Werte gleichbleibend ist.

Die gemessenen Temperaturen mit dem SilverStone NT06-E waren überraschend gut. Trotz der kleinen Bauform erreichte der Kühler im Test bessere Kühlwerte als z.B. der i30 von Arctic. Die Werte wurden bei jedem Kühler mit maximal möglicher Lüfterdrehzahl abgenommen.

Fazit NT06-E

Trotz seiner kleinen Bauform lieferte der NT06-E in unserem Test durchwegs gute Werte ab. In Geizhals findet man den Kühler bereits für einen Preis von rund 28 Euro, einen CPU Lüfter muss man hierbei noch zusätzlich kaufen, sofern man die Kühlung nicht über den Netzteil- Lüfter regelt. Der NT06-E ist eigentlich für den Einsatz in Micro oder Mini- ATX Gehäusen gedacht. In diesen Gehäusen wird der Wärmetausch anschließend über den im Netzteil verbauten Lüfter geregelt. Wie man an den Testwerten erkennen kann, bietet der NT06-E genügend Luft nach oben um  Experimente mit dem CPU Takt wegzustecken. Die mitgelieferte Montageanleitung ist leider etwas kurz gehalten, gerade für Anfänger wären etwas größere Bilder hilfreich.

Wer nach einem CPU Kühler für sein Micro oder Mini ATX Gehäuse sucht sollte mit dem NT06-E gut bedient sein. Speziell in Verbindung mit einem passenden SilverStone Gehäuse zeigt sich der NT06-E als durchdachte Platzsparende Lösung. Verbaut man einen eigenen 120mm Lüfter erzielt der NT06-E vergleichsweise sehr gut Werte.